Internationale Konvention soll Zugvogelschutz verbessern

Medienmitteilung von BirdLife Schweiz

Der Schutz der Zugvögel soll verbessert werden. Das hat gestern die Konferenz des internationalen Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden Tierarten in Quito beschlossen. Die Schweiz, für welche die Konvention seit zwanzig Jahren verbindlich ist, hat nach Einschätzung von BirdLife Schweiz einigen Handlungsbedarf.

Mehrere Beschlüsse der Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten (Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals CMS) sind für die Schweiz besonders wichtig. Ein neuer Aktionsplan für die afrikanisch-eurasischen Zugvögel beinhaltet ein umfassendes Schutzprogramm für die immer stärker bedrohten Zugvögel und listet die nötigen Massnahmen auf. Der Bund hatte den Vorschlag Ghanas für diesen Aktionsplan von Anfang an unterstützt und finanziell zusammen mit BirdLife Schweiz die Erarbeitung des Aktionsplans ermöglicht.

Vergiftung der Zugvögel vermeiden

Mit einem zweiten wichtigen Beschluss soll die Vergiftung von Zugvögeln verhindert werden. Es geht dabei zum einen um Pestizide, insbesondere Neonicotinoide. Bis 2017 soll aber auch die Bleimunition durch ungiftige Alternativen ersetzt werden, und zwar nicht allein in Feuchtgebieten, sondern überall. Obwohl es sich nur um eine Empfehlung handelt, erwartet BirdLife Schweiz von der Schweiz, dass sie den Beschluss auch tatsächlich umsetzt. Ganz wichtig ist auch die Empfehlung, das Arzneimittel Diclofenac bei der Rinderbehandlung zu verbieten.

Keine Windanlagen in Schutzgebieten

Ein weiterer Beschluss zu erneuerbaren Energien und wandernden Tierarten verlangt bessere Schutzmassnahmen. Insbesondere dürfen die Auswirkungen zum Beispiel von Windanlagen nicht mehr nur für einzelne Standorte abgeklärt werden, sondern es müssen die kumulierten Effekte in grösseren Gebieten und entlang der ganzen Zugwege berücksichtigt werden. Es braucht zudem Strategische Umweltverträglichkeitsprüfungen. Schutzgebiete im weitesten Sinn und andere für ziehende Arten wichtige Gebiete müssen ganz von der Nutzung erneuerbarer Energien ausgeklammert werden.

Zudem wurde beschlossen, die Zugvögel besser vor illegalem Töten zu schützen, 31 weitere Arten in Schutzlisten aufzunehmen sowie weitere Programme für wandernde Fisch- und Säugetierarten zu starten. Auch für die Schweiz besteht einiger Handlungsbedarf, wie BirdLife Schweiz in seiner zusammenfassenden Wertung der Beschlüsse der Uno-Konferenz betont.

Link zur Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals CMS: http://www.cms.int
  

BirdLife Schweiz

BirdLife Schweiz hat 65'000 Mitglieder und ist der Dachverband von 18 Kantonalverbänden und 450 lokalen Natur- und Vogelschutzvereinen. Er setzt sich als vielseitiger Naturschutzverband für die Erhaltung und Förderung der Natur ein, insbesondere auch für die Vögel und ihre Lebensräume. Er führt Projekte zum Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume in der Schweiz und weltweit durch. Ebenso engagiert er sich in der Ausbildung und mit seiner Zeitschrift Ornis und den beiden Naturschutzzentren in La Sauge am Neuenburgersee und im Neeracherried im Kanton Zürich in der Motivation einer breiten Bevölkerung für den Naturschutz. Website: www.birdlife.ch

 


Weitere Auskünfte

Werner Müller, Geschäftsführer BirdLife Schweiz, 044 457 70 20