Kanadische Goldruten @ MurielBendel - Wikimedia

Neophyten

Neophyten sind vom Menschen eingeführte oder eingeschleppte Pflanzenarten, die ursprünglich in Mitteleuropa nicht heimisch waren. Die meisten Neophyten sind für die Artenvielfalt kein Problem. Einige Arten aber – die sogenannten invasiven Neophyten – vermehren sich sehr stark und überwuchern in rasantem Tempo auch Flächen, die unter Naturschutz stehen. Dadurch bedrängen sie die teils seltenen und bedrohten einheimischen Arten, und die Artenvielfalt und Biodiversität geht zurück.

Die Schweizer Flora zählt heute ungefähr 500 bis 600 Neophyten-Arten, von denen 57 zu den invasiven oder potenziell invasiven Neophyten gezählt werden.

Gemäss Art 8 h) des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt muss das Einbringen von invasiven Neophyten verhindert und bereits etablierte Arten müssen kontrolliert oder beseitigt werden. Mit der revidierten Freisetzungsverordnung, in Kraft seit Oktober 2008, haben wir in der Schweiz eine gesetzliche Basis dazu.

Die Listen der invasiven Neophyten der Schweiz sind ein wichtiges Werkzeug für die verschiedenen öffentlichen und privaten Akteure. Sie liefern Entscheidungshilfen und ermöglichen Prioritäten bei der Vorbeugung und Bekämpfung invasiver Neophyten zu setzen.
 


Schwarze Liste und Vorwarnliste

Die Schwarze Liste ist die Liste der invasiven Neophyten, bei denen aufgrund des aktuellen Kenntnisstands ein hohes Ausbreitungspotenzial in der Schweiz gegeben oder zu erwarten ist. Zudem ist der Schaden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit und/oder Ökonomie erwiesen und hoch. Vorkommen und Ausbreitung dieser Arten müssen verhindert werden und sollten weder angepflanzt noch verkauft werden. Einige der Arten stehen auch auf der Liste der verbotenen Arten, die per Gesetz nicht angepflanzt oder verkauft werden dürfen. Zudem gibt es eine Vorwarnliste.


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