Madagaskar

Regenwaldschutz auf Madagaskar

Projekt "Forests of Hope"

BirdLife International und seine Partner zeigen mit ihrem Programm «Forests of Hope» beispielhaft, wie Regenwaldschutz funktionieren kann. Das neuste Projekt ist jenes des Tsitongambarika-Regenwaldes auf Madagaskar. Mit Ihrer Unterstützung half BirdLife Schweiz dem lokalen BirdLife-Partner Asity Madagascar, ein grosses Regenwaldgebiet zu sichern.
 

Aktuell

  • August 2015: Der Regenwald Tsitongambarika in der südöstlichen Ecke Madagaskars ist nun permanent geschützt!
    Das ist ein Erfolg der von BirdLife Schweiz unterstützten Arbeit von BirdLife International und Asity Madagascar, dem nationalen BirdLife-Partner. Seit 2008 stand der rund 600 Quadratkilometer grosse Regenwald befristet unter Schutz, und Asity sorgte im Rahmen des von BirdLife Schweiz mitfinanzierten Schutzprojektes zusammen mit der lokalen Bevölkerung für die Sicherung des Gebietes. Dank zahlreichen Spenden in einer Herbstsammlung von BirdLife Schweiz kamen die nötigen Mittel zusammen. Die Arbeit in Tsitongambarika geht weiter, doch der permanente Schutz gibt nun die Sicherheit für ein langfristiges Engagement.
     


Der Tsitongambarika-Regenwald auf Madagaskar

Der 605 Quadratkilometer grosse Tsitongambarika-Regenwald im Südosten von Madagaskar ist von immenser Bedeutung für die Biodiversität: Die Vielfalt der hier lebenden endemischen Vögel und Lemuren ist einzigartig. Für die Bevölkerung der Region von Anosy ist der Wald zudem als Wasserreservoir überlebenswichtig. Doch der Wald ist durch illegalen Holzschlag bedroht. BirdLife Schweiz will Asity, den BirdLife-Partner Madagaskars, dabei unterstützen, den Schutz des Tsitongambarika-Regenwaldes entscheidend voranzubringen.
 


Einmaliger Lebensraum für bedrohte Arten

Der Tsitongambarika-Regenwald erstreckt sich über ein vielfältiges Gebiet mit Hügeln. Speziell ist, dass hier Regenwald des Tieflandes unterhalb von 800 m ü.M. geschützt werden kann, der besonders bedroht ist. Gegen 600 Pflanzenarten sind bisher nachgewiesen; die Spezialisten gehen davon aus, dass doppelt so viele Arten vorkommen. Bei den Vögeln sind bisher 97 Arten festgestellt worden, darunter seltene Arten des Tiefland-Regenwaldes wie die Fanovana-Newtonie (Newtonia fanovanae) oder die mystische, erst kürzlich wieder entdeckte Malegasseneule (Tyto soumagnei).

Erstaunlich ist die hohe Artenzahl der anderen Tiergruppen im Wald: 57 Amphibien- und nicht weniger als 70 Reptilienarten sind nachgewiesen. Bei den Säugetieren konzentrierte sich die Kartierung bisher auf die Lemuren, 7 Arten sind bereits nachgewiesen. Von besonderer Bedeutung sind die Vorkommen des Halsbandmaki (Eulemur collaris) und des Östlichen Bambuslemurs (Hapalemur griseus). Die reine Artenzahl allein sagt allerdings wenig über den Wert des Gebietes aus. Gegen 60 Prozent der Arten in Tsitongambarika sind für Madagaskar endemisch, kommen also nur auf der Insel vor. Und noch wichtiger: 9 Vogelarten sind weltweit bedroht und 6 potenziell bedroht.
 

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Schutz langfristig sichern

Der bisherige Leistungsausweis von Asity Madagascar ist beeindruckend. Doch der BirdLife-Partner und seine 170 Mitglieder brauchen Hilfe, um das Projekt umsetzen zu können. Die Unterstützung soll den BirdLife-Partner Asity in die Lage versetzen, den Schutz des Tsitongambarika-Regenwaldes effektiv umzusetzen und die Behörden dazu zu bringen, die Erhaltung des Waldes langfristig zu sichern. 100 000 Franken konnte der BirdLife Schweiz an das Projekt beisteuern und damit einen wichtigen Anfang machen. Ein Landkauf ist in diesem Fall nicht nötig. Für Asity gilt es vielmehr, mit zahlreichen konkreten Schutz- und Entwicklungsmassnahmen die Sicherung des Tsitongambarika-Regenwaldes zu ermöglichen und der Bevölkerung Anreize zu geben, den Wald langfristig zu schützen.
   


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