Windenergie ist für Vögel sehr wohl ein Problem

Medienmitteilung der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und des Schweizer Vogelschutzes SVS/BirdLife Schweiz vom 14. Mai 2009

Die Schweizerische Vogelwarte Sempach und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz halten fest, dass es zwischen dem Schutz der Vögel und der Produktion von Windenergie ein Problem gibt, und zwar nicht nur für Zugvögel, sondern auch für brütende Arten. Sehr gefährlich wäre es, an ungeeigneten Stellen Windenergieanlagen zu bauen.
 
Sempach und Zürich. – Windenergieanlagen sind grundsätzlich Gefahrenquellen für Vögel. Im Gegensatz zu der von Suisse Eole verbreiteten Mitteilung (vom Dienstag) besteht im Zusammenhang mit Windenergieanlangen für Vögel daher sehr wohl ein Problem.

Gut dokumentiert ist, dass insbesondere grosse Arten wie Störche und Greifvögel mit den schnell drehenden Rotoren der Windräder kollidieren. Zugvögel sind gefährdet, wenn sie Alpenpässe und Jurahöhen überqueren, auf denen Windenergieanlagen stehen. Auch für Brutvögel können Windräder problematisch sein: Einerseits indem sie den Lebensraum gefährdeter Arten wie der Heidelerche entwerten. Anderseits indem die zu einer Windenergieanlage gehörende Erschliessung mit Zufahrtsstrassen und Freileitungen bislang unberührte Gebiete beeinträchtigen und zu Störungen für sensible Vogelarten führen, darunter das stark gefährdete Auerhuhn.

Der SVS und die Vogelwarte betonen, dass es durchaus Orte gibt, an denen Windanlagen aus Sicht des Schutzes der Vögel möglich sind. Dies setzt aber in jedem Fall eine sorgfältige Standortabklärung voraus. Die Probleme könnten zum Beispiel vermindert werden, indem man in unserem Land Windenergieanlagen in einigen wenigen Windparks bündelt und diese nur dort baut, wo der Konflikt am kleinsten ist.

Die Schweizerische Vogelwarte und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz weisen auch das Argument von Suisse Eole zum Klimawandel zurück. Die Windenergie in der Schweiz leistet einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Damit eine weitere Zerstörung der Natur rechtfertigen zu wollen, wäre ein grosser Fehler und nicht nachhaltig.