Pays-d'Emhaut

Wiesenbrüter-Projekt Gruyère Pays-d'Enhaut

Zur Förderung der Wiesenbrüter in den Waadtländer und Freiburger Voralpen startete der regionale Naturpark Gruyère Pays-d'Enhaut gemeinsam mit BirdLife Schweiz und der Schweizerischen Vogelwarte das Projekt «Oiseaux des prairies». Das 2017 ins Leben gerufene Projekt unterstützt sechs bedrohte Wiesenbrüter: Braunkehlchen, Feldlerche, Baumpieper, Wiesenpieper, Wachtel und Wachtelkönig. Das Projekt wird im Naturpark Pays d'Enhaut und im angrenzenden Ormonts-Tal sowie auf dem Schiessplatz Hongrin durchgeführt.

Die Intensivierung der Landwirtschaft führte auch zu einer immer früheren und häufigeren Mahd. Dabei gehen unzählige Bruten verloren und regelmässig werden auch brütende Altvögel vermäht. Dies hat zum Zusammenbruch der Populationen mehrerer Bodenbrüter geführt. Während die Wiesen früher ein- bis zweimal im Jahr gemäht wurden, werden sie heute bis zu sechsmal im Jahr gemäht. Manche Wiesenbrüter wie das Braunkehlchen haben das Tiefland nahezu komplett geräumt. Heutzutage kommen die grössten Populationen in den höheren Lagen vor, wo die Intensivierung der Landwirtschaft später begann. Doch selbst diese letzten Refugien sind nun mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft in den Berggebieten unter Druck geraten. Daher sind dringende und gezielte Massnahmen erforderlich.

Im Rahmen des Projekts «Oiseaux des prairies» werden in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten verschiedene Massnahmen gefördert. Gefundene Nester werden markiert und ein Quadrat mit je 30 Metern Seitenlänge wird rund um das Nest definiert, das vor Mahd oder Beweidung geschützt wird. Zusätzlich wird ein Nutzungsverzicht auf Wiesen und Weiden gefördert: Um geeignete Flächen für die Ansiedlung des Braunkehlchens zu schaffen, wird 10% der ganzen Landwirtschaftsfläche nicht bewirtschaftet. Ab Mitte Mai gibt es einen Nutzungsverzicht auf der gesamten Fläche, sod ass die Erstbruten erfolgreich flügge werden können. 8 Wochen später, nach Abschluss der Brutzeit, werden die Wiesen und Weiden wieder intensiv genutzt.

Foto: Michael Gerber
  


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Kontakt

Célina Leuba, celina.leuba@birdlife.ch