Wilderei ©RSPB

Kampf gegen die Wilderei im Mittelmeerraum

Unzählige Zugvögel werden jedes Jahr gewildert, vor allem im Mittelmeerraum. Und in ihren Brutgebieten warten weitere Bedrohungen. Das BirdLife-Netzwerk kämpft gegen den Vogelmord und für wertvolle Lebensräume. BirdLife Schweiz sammelt Geld für den Schutz der Zugvögel in Italien, Zypern und der Schweiz. Helfen Sie bitte mit.

WildereiGeschätzte 25 Millionen. So viele Vögel werden jährlich im Mittelmeerraum getötet – illegal. Die Tiere werden geschossen, mit Leimruten gefangen, verstricken sich in Netzen, verenden in Fallen. Der Tod kommt oft qualvoll. Die Vögel werden über den Schwarzmarkt an Restaurants und Private verkauft.

Weitere rund 50 Millionen Vögel werden in Europa jedes Jahr legal gejagt. Einige häufige Arten können die Verluste verkraften, andere aber nicht. Denn viele sind bereits mit anderen Problemen im Brutgebiet konfrontiert: industrialisierte Landwirtschaft, Lebensraumverlust,  Insektensterben. Darum braucht es neben dem Stopp der Wilderei auch Massnahmen bei uns.

BirdLife International mit seinen Partnern in 120 Ländern kämpft von lokal bis international gegen die Wilderei. Die BirdLife-Partner in den Mittelmeerländern sind die glaubwürdigsten Akteure, um den Landsleuten ins Gewissen zu reden und mit den Behörden zusammen die Bekämpfung der Wilderei zu verstärken. Gemeinsam haben sie die Aktion Flight For Survival gestartet.

BirdLife Schweiz sammelt auch selber Geld für wichtige Projekte in Zypern, Italien, der Schweiz und international. Weitere Infos dazu finden Sie unten.

   

Bitte helfen Sie mit – mit einer Spende!

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie konkrete Projekte (siehe unten) zum Schutz der Zugvögel auf ihrer langen Reise und im Brutgebiet! Wir danken Ihnen im Voraus ganz herzlich.

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("Freie Spende" wählen und Zahlungszweck «Wilderei am Mittelmeer» angeben, danke!) 

alternativ:
BirdLife Schweiz, 8036 Zürich, PC 80-69351-6,
Vermerk «Wilderei am Mittelmeer»
IBAN: CH71 0900 0000 8006 9351 6

 


Diese Projekte unterstützen wir – mit Ihrer Hilfe:
 

Zypern

BirdLife Zypern kämpft erfolgreich mit Feld-Teams gegen den Vogelmord. Die Teams spüren Leimruten und Netze auf und sorgen für Verunsicherung bei den Wilderern. Dank der Unterstützung aus der Schweiz kann das Gebiet erweitert und ein zusätzliches Feld-Team aufgebaut werden. Zur Aufklärung der Bevölkerung werden ein Animationsfilm erstellt und Workshops für Familien angeboten.


Italien

LIPU (BirdLife Italien) verstärkt die Aktivitäten in den Problem-Gebieten Messina und Apulien. Es finden Anti-Wilderei-Camps statt und die Zusammenarbeit mit den lokalen Polizeibehörden wird weiter verstärkt. Öffentliche Veranstaltungen zeigen den Wert einer intakten Natur für die Lokalbevölkerung und den Tourismus.


International

BirdLife International führt eine Kampagne durch, um bei Entscheidungsträgern in allen Ländern Europas das Bewusstsein über die Vogelwilderei zu schärfen. Zudem ermöglicht das Netzwerk den Erfahrungsaustausch zwischen fast allen Ländern des Mittelmeerraums, um die Arbeit zum Schutz der Zugvögel weiter zu verbessern.


ch

Sind die Zugvögel den Wilderern entkommen, so kommen sie in der Schweiz oft in einer ausgeräumten, überdüngten und pestizidbelasteten Landschaft an. Lebensräume, wo die Vögel genügend Insekten als Nahrung finden, sind selten und klein. BirdLife Schweiz ist deshalb mit vielen Projekten im Landwirtschaftsgebiet aktiv, etwa im Grossen Moos oder am Farnsberg. Im Siedlungsraum arbeiten wir an der naturnahen Gestaltung von Gärten und öffentlichen Grünräumen sowie an der Entschärfung von Fallen, wie Glasfassaden.


Beispiele von Vogelarten, die unter der Wilderei leiden:
 

moenchsgrasmuecke

Grilliert, gekocht oder eingelegt und auf einem Teller endend: Das ist das Schicksal von Hunderttausenden Mönchsgrasmücken. Bei uns als ein häufig vorkommender Waldvogel mit wunderhübscher Stimme bekannt, wird die Mönchsgrasmücke auf Zypern zur Delikatesse degradiert. Gejagt wird sie mit verschiedenen Mitteln: Riesige Netze, Lock-Anlagen und Leimruten töten nicht nur Mönchsgrasmücken, sondern auch seltene Bienenfresser, Rotkopfwürger oder Zwergohreulen verenden dort. Es ist Teil eines riesigen Geschäfts: Schätzungsweise 15 Millionen Euro werden jährlich auf dem Schwarzmarkt alleine auf Zypern mit den toten Singvögeln umgesetzt.


neuntoeter

Der Singvogel mit dem greifvogel-ähnlichen Verhalten brütet bei uns in Heckenlandschaften. Nach einer starken Abnahme brüten noch 10’000-15'000 Paare in der Schweiz. Die industrialisierte Landwirtschaft mit viel Dünger, Pestiziden und wenigen naturnahen Flächen behagt ihm nicht. Dort wo Naturschützer Hecken gepflanzt und Blumenwiesen gesät haben, ist er aber noch zuhause. Gefährlich wird es für diese Vögel auch auf dem Zug: Dort erwarten sie die Netze, Schlingfallen und Leimruten der Vogeljäger. So enden die rund 30 Gramm schweren Neuntöter als Fleischbeilage in einem traditionellen Vogelgericht.


turteltaube

Obwohl der Name dieser Taubenart allen bekannt ist, gehört die Turteltaube zu den seltenen Arten. In ganz Europa sind die Bestände in den letzten Jahren regelrecht eingebrochen, gebietsweise um bis zu 90 Prozent. Auch in der Schweiz brüten nur noch wenige Hundert Paare. Die intensive Landwirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle. Doch auch die, teilweise immer noch legale Jagd dezimiert die Bestände: Jährlich werden in Europa zwei bis drei Millionen Turteltauben geschossen. Allein auf den Ionischen Inseln in Griechenland werden jeden Frühling schätzungsweise 70’000 Turteltauben getötet.


wespenbussard

Gegen Attacken von Wespen und Bienen ist der Wespenbussard gut geschützt. Sein dichtes Federkleid bewahrt ihn vor Stichen, wenn er die Nester seiner Hauptnahrung aufgräbt. Gegen die Kugeln der Vogeljäger in Italien ist er aber machtlos. Als Segelflieger wählt er seinen Zugweg so, dass keine Strecken über das offene Meer führen. An der Strasse von Messina in Italien wird er dann von Trophäenjägern gejagt. Noch in den Achtziger Jahren starben alleine dort jährlich 5’000 Wespenbussarde. Dank dem Einsatz von LIPU – BirdLife Italien sind es heute nur noch 150-200. Ein grosser Erfolg, aber trotzdem noch zu viele getötete Greifvögel!


 

Wenn die Vögel die Wilderer hinter sich gelassen haben, warten in den Brutgebieten – auch in der Schweiz – neue Probleme auf sie. Und diese sind nicht kleiner als die Wilderei: In vielen Gärten wächst kaum eine einheimische Pflanze – Nahrung und sichere Nistplätze sind rar. Häufig anzutreffen sind dafür Glasflächen, an denen jedes Jahr hunderttausende Vögel sterben. Turteltaube, Neuntöter, Feldlerche und viele weitere Arten leiden unter der industrialisierten Landwirtschaft. In den ausgeräumten Landschaften, die mit viel Dünger und Pestiziden auf Leistungsfähigkeit getrimmt werden, finden sie kaum einen geeigneten Lebensraum. Darum braucht es neben dem Stopp der Wilderei auch dringend Massnahmen in der Schweiz.


Die illegale Jagd auf Zugvögel und der Vogelfang beschäftigen den Vogelschutz bereits seit Jahrzehnten. Bereits vor dreissig Jahren unterstützte auch BirdLife Schweiz Naturerziehungsprojekte im Mittelmeerraum. Unterdessen haben sich in den meisten Ländern äusserst aktive BirdLife-Partner entwickelt, so in Italien, Frankreich, Spanien, Malta, Zypern, Ägypten, Libanon oder auch im Balkan. Diese kämpfen mit Lobbying, Aufklärungsarbeit und Feldprojekten gegen die Wilderei. Auch andere Organisationen sind aktiv.

Seit 2012 befassen sich nun auch die betroffenen Nationen verstärkt mit dem Thema, so haben sie zum Beispiel 2013 einen gemeinsamen Aktionsplan entwickelt. BirdLife Schweiz hat diesen «Tunis Action Plan» im Rahmen der Konvention zum Schutz der wandernden Tierarten (CMS) finanziell unterstützt und sich bei der Erarbeitung aktiv beteiligt. Auch sonst engagiert sich BirdLife Schweiz im Rahmen mehrerer internationaler Konventionen wie der Berner Konvention oder der Ramsar-Konvention zum Schutz der Feuchtgebiete.

Dank den Bemühungen gibt es zum Beispiel aus Malta einige Verbesserungen zu berichten. Doch Vogeljäger und -fänger bilden in vielen Ländern weiterhin eine aktive, gut organisierte Lobby. Der Kampf für eine Verbesserung der Vogelschutzgesetzgebung und gegen die von den Behörden nur zu oft tolerierte illegale Vogeljagd und den Vogelfang muss deshalb verstärkt werden. BirdLife Schweiz möchte daher die BildLife-Partner langfristig in ihrer Arbeit für den Zugvogelschutz unterstützen, von der auch die Schweizer Brutvögel profitieren.

Bisher hat BirdLife Schweiz seine Partnerorganisationen in folgenden Ländern unterstützt: Slowakei, Aserbaidschan, Bulgarien, Polen, Ungarn, Armenien, Georgien und Marokko.
  


News und weitere Informationen


   

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Bilder: RSPB (Rotkehlchen), BirdLife Europe, Michael Gerber