Grosse Vogelschwärme und Seltenheiten an den Zugvogeltagen beobachtet

Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 2.10.2016, 18 Uhr

23. EuroBirdwatch 1./2. Oktober 2016

Am Wochenende vom 1. und 2. Oktober luden 59 lokale Sektionen von BirdLife Schweiz zur Beobachtung des herbstlichen Vogelzugs ein. Die Schweiz nahm damit zusammen mit 39 weiteren Ländern am 23. EuroBirdwatch teil, dem jährlich wiederkehrenden Grossanlass der BirdLife-Partner in Europa und Zentralasien. Hierzulande beobachteten rund 3000 Teilnehmende insgesamt 50’871 Zugvögel. Europaweit nahmen über 20'000 Personen teil und zählten 5,5 Millionen Zugvögel auf dem Weg in ihre Winterquartiere.

Zürich. Seit über 20 Jahren steht das erste Oktoberwochenende in der Schweiz und in vielen weiteren Ländern in Europa und Zentralasien ganz im Zeichen der Zugvögel. Eine Grosszahl der diesjährigen 59 teilnehmenden Sektionen von BirdLife Schweiz sind schon seit vielen Jahren dabei, einige sogar von Anfang an. Dies ist nicht verwunderlich, denn der Blick in den Himmel bietet im Herbst dank den hindurchziehenden Vögeln ein faszinierendes Schauspiel. Nicht selten können ausserordentliche Naturbeobachtungen gemacht werden. Zu den diesjährigen ornithologischen Highlights zählen zum Beispiel Kiebitzregenpfeifer, Kornweihe und Bartgeier.

Bei der Zugvogelbeobachtung während des EuroBirdwatch werden immer auch die drei häufigsten Arten bestimmt. Dieses Jahr waren dies in der Schweiz Buchfink (22’834 Vögel), Star (3217 Vögel) und Kormoran (2197 Vögel). Die interessierten Besucherinnen und Besucher konnten die grossen Schwärme, aber auch einzeln ziehende Vögel mit den zur Verfügung gestellten Fernrohren und Feldstechern beobachten und sich von Fachpersonen zum Phänomen Vogelzug informieren lassen. Neben Beobachtungsständen boten einige Sektionen von BirdLife Schweiz Exkursionen, öffentliche Beringungen und Spiele für Gross und Klein an.

Der EuroBirdwatch möchte neben der Faszination für den Vogelzug auch das Bewusstsein um die Gefahren stärken, die den Vögeln auf ihrem Weg ins Winterquartier begegnen. Neben natürlichen Hindernissen wie den Alpen oder rauer Witterung spielt der Mensch hier auch eine entscheidende Rolle: Gemäss einem 2015 erschienenen umfassenden Bericht von BirdLife International werden im Mittelmeerraum jährlich rund 25 Millionen Zugvögel illegal getötet. Daneben erschweren Trockenlegungen von Feuchtgebieten, Stromleitungen, Windenergieanlagen und starke Nachtbeleuchtung den Vögeln die Reise in ihr Winterquartier.

BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel in den Brutgebieten, auf dem Zugweg und in den Winterquartieren ein. In Zusammenarbeit mit den BirdLife-Partnern vor Ort unterstützt BirdLife Schweiz die Schaffung von Schutzgebieten und die Öffentlichkeitsarbeit in den betroffenen Ländern.

Der EuroBirdwatch gehört seit über 20 Jahren zu den populärsten Anlässen der europäischen BirdLife Partner. Dieses Jahr waren am EuroBirdwatch Partnerorganisationen aus 40 Ländern beteiligt und lockten mit ihren über 1000 Anlässen insgesamt über 20'000 Teilnehmende an. BirdLife Schweiz waltete als Europazentrale und nahm die Resultate aller Länder entgegen. Diese sind auf der Webseite www.eurobirdwatch.eu zusammengefasst. Die detaillierten Schweizer Resultate sind unter www.birdlife.ch/ebw einsehbar.
    

BirdLife Schweiz

Als nationaler Dachverband vereint BirdLife Schweiz 63'000 Mitglieder und 440 lokale Sektionen. International engagiert sich BirdLife Schweiz als Mitglied der weltumspannenden Dachorganisation für Natur- und Vogelschutz BirdLife International mit über 2,7 Millionen Mitgliedern auf allen Kontinenten. BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel in den Brutgebieten, auf dem Zugweg und in den Winterquartieren in Afrika ein.

   


Bilder

An den 59 Birdwatch-Ständen in der ganzen Schweiz wurde der Buchfink am häufigsten beobachtet.

Bildautor: Michael Gerber

Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden.


Der Star war der Zugvogel, der am Eurobirdwatch in der Schweiz am zweithäufigsten beobachtet wurde.

Bildautor: Michael Gerber

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An 59 Orten in der ganzen Schweiz wurden am Wochenende vom 1./2. Oktober die Zugvögel gezählt (Bild: Neeracherried).

Bildautor: BirdLife-Naturzentrum Neeracherried

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Trotz Wind und Regen liessen sich am EuroBirdwatch zahlreiche Besucher vom Vogelzug begeistern (Bild: Beobachtugspunkt Bergöschingen).

Bildautor: Fritz Hirt

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Der EuroBirdwatch fand dieses Jahr in 40 Ländern statt, so auch in Armenien (Bild).

Bildautor: ASPB/BirdLife Armenia

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Weitere Auskünfte

Roman Bischof, Koordinator EuroBirdwatch Schweiz, BirdLife Schweiz, Tel. 044 457 70 21 (Sonntag bis 22:00 Uhr: 078 770 27 65)
  


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