Steinkauz @ Michael Gerber

Bestand des Steinkauzes stagniert

BirdLife Schweiz engagiert sich im Rahmen des Artenförderungsprogramms Steinkauz seit vielen Jahren für die kleine Eule. Die Saison 2018 war – ausser im Kanton Genf – mittelprächtig.

Im dritten Jahr in Folge lag die Anzahl Steinkauz-Reviere in der Schweiz bei über 140. Um die Jahrtausendwende waren es gerade noch 50 bis 60 Reviere gewesen. Die Gründe für die Verdreifachung des Bestandes liegen bestimmt auch bei den Förderprogram­-
men von BirdLife Schweiz und seinen Partnerorganisationen.

Insbesondere in der Region Genf lief es dieses Jahr für den Steinkauz gut: Die Groupe ornithologique du Bassin Genevois (GOBG) – ein BirdLife-Kantonalverband – hat 46 sichere Paare festgestellt. Die Gelegegrössen waren im normalen Bereich und die Verluste eher gering. In der Ajoie JU konnte das Collectif Chevêche Ajoie 29 sichere Brutpaare feststellen. Viele Paare begannen spät mit der Brut. In den Nistkästen wurden bei den Kontrollen keine Nahrungsreserven gefunden und der Bruterfolg war eher gering.

Im Grossen Moos wiederum konnte nur eine Brut festgestellt werden, gegenüber drei 2017. Im Tessin waren es 19 Paare mit gutem Bruterfolg. Die Wiederbesiedlung der Nordwestschweiz lässt weiter auf sich warten. Daher liegt ein Schwerpunkt des dort laufenden trinationalen BirdLife-Steinkauzprogramms weiterhin bei der Förderung der grenznahen Steinkauz-Populationen in Frankreich und Deutschland; dies in enger Zusammenarbeit mit den BirdLife-Partnern LPO Alsace und NABU Südbaden.

Viele Jungvögel in Frankreich

Im deutschen Projektteil lag die Zahl der Brutpaare in diesem Jahr bei 28 (gegenüber 27 im letzten Jahr), jedoch waren aufgrund der Gewitter im Mai überdurchschnittlich viele aufgegebene Gelege zu beklagen. Immerhin sind aus den 18 erfolgreichen Bruten 58 Jungvögel ausflogen. Im grenznahen Frankreich lief es besser: Aus 98 Bruten flogen total 220 Jungvögel aus. Das ist das zweitbeste Ergebnis seit Projekt­beginn für diesen Teil Frankreichs.

Ein Jahr wie dieses zeigt, dass sich die Bestände weiterhin in einer kritischen Grösse befinden und es wichtig ist, die Art weiterhin zu fördern. Vor allem ist die ökologische Aufwertung der bestehenden und potenziellen Brutbiotope voranzutreiben.

Jonas Leuenberger, Koordinator trinationales BirdLife-Steinkauzprogramm