Bird Race 2023 - Bericht

Lanius natrix

Teammitglieder: Cédric Steinmann , Florian Hatt, Senekeh baldeh, Lorin Trösch
Route: Amden, Kaltbrunner Ried, Rapperswil, Neeracher Ried, Klingnauer Stausee
Anzahl Arten: 131

Als völlig neu zusammengesetztes Natrix-Team wählten wir für unsere Planung eine altbekannte Natrix-Route. Sie sollte uns von Amden via Linthebene Richtung Klingnauer Stausee führen, so zumindest das Grundgerüst.
Bereits im Dunkeln ging es dann los in den Bergen. Zwischenzeitlich von dösenden Kühen auf dem Wanderweg aufgehalten, erreichten wir doch noch unseren ersten Spot um nach Nachtvögeln zu lauschen. Ganz leer gingen wir nicht aus. Waldschnepfe und Waldkauz bildeten unsere ersten Arten auf der Liste. Zufrieden mit den beiden Arten legten wir uns für eine kurze Nacht schlafen, ehe um vier Uhr in der Früh unser Wecker klingelte und uns wieder in den Bergwald hinauf trieb. Kurz vor Dämmerungsbeginn hörten wir eine unserer Wunscharten: den Sperlingskauz. Ein Rotkehlchen weckte wenig später die restliche Vogelwelt und die Rufe und Bewegungen um uns herum liessen die Artenzahl rasch wachsen. Mit wichtigen Bergarten wie Birkhuhn, Fichtenkreuzschnabel und vielen Meisen ging es weiter. Beim folgenden Abstieg über offenere Flächen erfreuten wir uns am Finken-Trio Bluthänfling, Birken- und Zitronenzeisig. Stets mit einigen Augen auf der Suche nach Steinadlern entdeckten wir auch die ersten Greifvögel. Mindestens 60 Wespenbussard schraubten sich nach und nach in die Höhe und zogen davon. Doch der Steinadler wollte nicht mitspielen. Permanent blickte zumindest ein Teil der Gruppe gen Himmel und gab alles, doch heute zeigte sich der Adler einfach nicht. Genauso verpassten wir den Kolkraben, dessen Ruf nur zu vier anstatt nötigen sechs Ohren vordrang. Trotzdem äusserst zufrieden mit den vielen Berg- und Waldarten ging es ins Tal hinunter, wo unsere Velos warteten.

Im Kaltbrunner Ried angekommen wurde die Motivation von einem kreisenden Wanderfalken weiter gesteigert. Kurz darauf kamen einige Kulturlandarten wie Neuntöter, Schwarzkehlchen und Klappergrasmücke hinzu. Zudem brachten wir einige Riedvögel auf die Liste und eine Turteltaube versüsste unseren Aufenthalt. Bei den Limikolen gab es aber noch Luft nach oben. Also entschieden wir uns kurzerhand, das Neeracher Ried in unsere Route reinzuquetschen.

Deshalb eilten wir durch unsere nächste Zwischenetappe Rapperswil hindurch, allerdings höchst effizient: Schellente, Schwarzhalstaucher, Flussseeschwalbe, Steppenmöwe, Eiderente und weitere fehlende Enten brachte alles Erhoffte.

Unterwegs im Zug dann liessen wir den Blick immer nach draussen gerichtet. Saatkrähen verpassten wir leider, die längst überfällige Strassentaube entging unseren Augen aber nicht.

Die kurze Zeitspanne im Neeracher Ried brachte uns die erhofften Limikolen Sand-, Flussregenpfeifer, Alpenstrandläufer und Kiebitz. Mit Knäkente und Silberreiher landeten weitere neue Arten auf der Liste. Da wir noch rechtzeitig für möglich Durchzügler am Klingnauer Stausee sein wollten, hatten wir keine Zeit mehr um die Büsche nach Dorn- und Gartengrasmücke abzusuchen, welche uns auch fehlten.

In Döttingen angekommen, vergingen keine zehn Minuten als ein weiteres Highlight folgte. Beim erfolglosen Absuchen der Schwalben nach Uferschwalben flog etwas viel zu grosses ins Bild: Ein Fischadler! Im Thermikschlauch gesellte er sich dann sogar noch zu einem zweiten hinzu. Die Euphorie hatte noch keine Zeit um nachzulassen, als bereits eine weitere wichtige Art durchflog: Ein Nachtreiher. Allerdings hatten wir immer noch eine Pflichtaufgabe zu erledigen, nämlich den Kleiber abzuhaken. Also radelten wir rasch Richtung Grien, wir wurden allerdings immer wieder aufgehalten von neuen Arten wie Habicht, Brandgans, Grosser Brachvogel und Seidenreiher. Leider viel zu schnell und viel zu hoch zog eine wahrscheinliche Raubseeschwalbe über unsere Köpfe. Sicher bestimmen konnten wir sie allerdings nicht. Nun aber wirklich ab in den Wald. Kleiber und Mittelspecht blieben leider unbemerkt, immerhin konnten wir aber noch einen Kernbeisser akustisch vernehmen. Bereits in der Dämmerung dann folgte noch unsere letzte Art, das Tüpfelsumpfhuhn, welches einen super Abschluss eines super Birdrace mit stolzen 131 Arten bildete!