Bird Race 2023 - Bericht

Rotschneespechte

Teammitglieder: Steven Lampert, Peter Schönenberger, Alex Gächter
Route: Gamsalp-Gamserrugg-Voralp-Buchs SG-St.Margrethen-Rheindelta-Rheineck
Anzahl Arten: 108

Schon am Freitag um halb 5 kamen wir auf der Gamsalp an, wo unsere diesjährige Tour startete. So machten wir uns vor dem Abendessen zu einem ersten Rundgang auf und trafen schon auf eine Vielzahl von Vogelarten. Unter anderem Zitronenzeisig, Singdrossel, Wespenbussarde, Schwärme von Bergpiepern, Steinschmätzern und Kohlkraben. Glücklicherweise waren alle diese Arten auch am nächsten Tag noch anwesend, so dass wir sie doch noch notieren konnten. Am bemerkenswertesten war jedoch ein Todfund. Auf 2013 m.ü.M., weit entfernt von jeglichem Hindernis auf dem Gamserrugg trafen wir auf einen daliegenden Feldschwirl. Wieder zurück konnten wir während dem Abendessen den Tannenhähern bei ihrem Transportflug zusehen und ein Steinadler setzte sich in der Nähe auf eine Fichte. Auch diese Arten zeigten sich netterweise während dem BirdRace am nächsten Tag erneut. Nach einem erfolglosen lauschen nach einem Kauz begaben wir uns zu Bett, da wir bei Sonnenaufgang schon auf der höchsten Erhöhung unserer diesjährigen Route, dem Gamserrugg sein wollten. 

Wir genossen einen herrlichen Sonnenaufgang und nebst den Vögeln, welche seit dem Vorabend schon da waren, konnten wir auch drei Feldlerchen und wenige Alpenbraunellen beobachten. Schon wieder am Abstieg hörten wir auf einmal den Ruf des Mornellregenpfeifers! Freudig hopsten wir zurück auf die Bergkuppel nur um festzustellen, dass dort zwei Fotografen aufgetaucht waren, welche den Ruf des Mornells über Lautsprecher laufen liessen und welche sich darüber amüsierten, Ornithologen angelockt zu haben. Um nicht in Versuchung zu geraten, ihnen eine Gratis Flugstunde zu gewähren, machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung von erfreulicheren Beobachtungen. Schon bald wurden wir mit einem Wanderfalken belohnt, welcher in der Nähe von Steinböcken landete. Bis wir schliesslich kurz nach 12Uhr bei der Voralp ankamen, kamen noch die meisten typischen Bergvogelarten dazu und wir waren sehr zufrieden mit unserer Ausbeute. Mit dem Bus gings im Anschluss runter nach Grabs, wo wir unsere Fahrräder stationiert hatten und fuhren mit einigen kleinen Zwischenstopps nach Buchs SG, wo wir mit dem Schienenersatzverkehr nach St.Margrethen fuhren. Entlang des alten und neuen Rheins machten wir uns im Anschluss auf den Weg ins Rheindelta. Die Spuren des Hochwassers waren noch zu sehen und der Wasserstand immer noch recht hoch. Trotzdem konnten wir in einer Gruppe von Mittelmeermöwen auch eine Silbermöwe ausmachen. 

Im Rheindelta selbst, war der Wasserstand noch relativ hoch und es gab nur wenige Streifen mit Schlick. Dafür musste man nicht lange nach den Limikolen suchen, da diese nicht viele Aufenthaltsmöglichkeiten hatten. So konnten an einem Fleck nebeneinander Sanderling, Sichelstandläufer, Alpenstrandläufer, Flussuferläufer und Flussregenpfeifer beobachtet werden. Und schon davor zeigten sich zwei Regenbrachvögel, zwei Raubseeschwalben, einige Grünschenkel und ein überfliegender Purpurreiher. Ein grosses Dankeschön geht auch an die Strebergrasmücken, welche uns auf einen Grauspecht hinwiesen, der in einem Wiesenstreifen nach Nahrung suchte. Allgemein war es in diesem Jahr während dem BirdRace sehr entspannt. Man traf einige Gruppen, tauschte sich aus und unterhielt sich kurz. Es gab durchwegs nur positive und gut gelaunte Erfahrungen, wenn man auf ein anderes Team traf. 

Wir verliessen das Rheindelta und machten uns auf, dem Polderdamm nach Rheineck zu folgen. Hier war, vor allem auch aufgrund des hohen Wasserstandes nicht all zu viel los. Wir hätten vielleicht trotzdem etwas gründlicher schauen können, dann wäre uns der Fischadler nicht durch die Lappen gegangen. Dafür konnten wir noch eine Rohrweihe beobachten und am Ende des Damms in einer Gruppe von Weissstörchen, Silber- und Graureihern spazierte als abschliessendes Highlight noch ein Kuhreiher rum. Da es nun schon recht dunkel war, beschlossen wir uns im Hecht in Rheineck niederzulassen und bei einem feinen zNacht das diesjährige BirdRace etwas zu früh ausklingen zu lassen. Die Auszählung der Liste beim warten auf das Abendessen ergab, dass wir mit 108 zählbaren Arten unser letztjähriges Ergebnis um genau eine Art überbieten konnten. Es war mal wieder ein super Erlebnis und ein ereignisreicher Tag voll spannender Beobachtungen und Begegnungen und wir freuen uns bereits wieder aufs nächste Jahr!