Agrarpolitik 2014-2017: Umwelt zu wenig berücksichtigt

 

Medienmitteilung vom 23. März 2011

Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz begrüsst grundsätzlich das vom Bundesamt für Landwirtschaft vorgeschlagene Konzept der Leistungsorientierung in der Agrarpolitik 2014-2017. Er fordert aber, dass die Umweltziele Landwirtschaft aufgenommen werden, wie dies vom Parlament verlangt wurde. Die Erreichung der Umweltziele muss zudem mit den nötigen Mitteln unterstützt werden.
 
Für den Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz ist der Vorschlag zur Agrarpolitik 2014-2017 mit seinem Konzept der Leistungsorientierung ein Schritt in die richtige Richtung. Begrüssenswert ist insbesondere die Streichung der Tierbeiträge, welche in der Vergangenheit zu einer übermässigen Intensivierung geführt haben.
Der SVS/BirdLife Schweiz kritisiert aber die Weiterführung der pauschalen Flächenbeiträge unter den neuen Namen „Kulturlandschaftsbeiträge“ und „Versorgungssicherheitsbeiträge“. Dass die Produktion im Talgebiet auch ohne diese Beiträge rentabel wäre und in Zukunft weitergeführt würde, wird vom Bundesamt für Landwirtschaft selbst aufgezeigt.

Umweltziele Landwirtschaft müssen aufgenommen werden
Der SVS/BirdLife Schweiz verlangt zudem, dass die Umweltziele Landwirtschaft, wie sie 2008 von den Bundesämtern für Umwelt und Landwirtschaft publiziert wurden, explizit in der AP 2014-2017 aufgeführt werden, wie es in einer Motion vom Parlament gefordert wurde. Die Landwirtschaft ist angewiesen auf die transparente Kommunikation bezüglich den rechtlichen Vorgaben im Umweltbereich, nicht zuletzt, um das hohe Agrarbudget den Steuerzahlern gegenüber rechtfertigen zu können.

Jedoch sind zuwenig Mittel für die Bereiche Landschaft, Biodiversität und nachhaltige Nutzung der Ressourcen vorgesehen. Um die Biodiversität steht es in der Schweizer Kulturlandschaft nach wie vor schlecht. Zwar sieht die AP 2014-2017 Verbesserungen vor, doch reichen diese bei Weitem nicht aus, um den negativen Trend bei der Vielfalt der wildlebenden Arten und ihrer Lebensräume zu stoppen und umzukehren. So musste letztes Jahr die einstmals sehr häufige Feldlerche, eine typische Kulturlandart, auf die Rote Liste der gefährdeten Arten genommen werden.