Berner Konvention: Erste Schweizer Smaragd-Gebiete anerkannt

Medienmitteilung von Pro Natura und SVS/BirdLife Schweiz vom 30. November 2012

Der ständige Ausschuss der Berner Konvention hat heute 37 Schweizer Smaragd-Schutzgebiete offiziell anerkannt. Sie sind die ersten Gebiete dieser Kategorie ausserhalb der EU. SVS/BirdLife Schweiz und Pro Natura begrüssen diesen Schritt in der Umsetzung der Berner Konvention. Weitere Schritte müssen aber folgen.

Die Naturschutzverbände Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und Pro Natura begrüssen diesen ersten Schritt zur Umsetzung des Smaragd-Netzwerks in der Schweiz. Ziel des Smaragd-Netzwerks ist es, jene Arten und Lebensräume zu erhalten, die in den europäischen Staaten ihren Verbreitungsschwerpunkt haben und die hier bedroht sind, etwa den Moor-Steinbrech, die Bechsteinfledermaus oder die Vegetation alpiner Schwemmufer. „Damit macht die Schweiz einen ersten Schritt zur Umsetzung ihrer Verpflichtungen aus der Berner Konvention", kommentiert Friedrich Wulf, Projektleiter Internationales bei Pro Natura, die Annahme der Gebietsmeldung. „Diesem Schritt müssen nun weitere folgen, um die Biodiversität effektiv sichern zu können. Das Smaragd-Netzwerk muss letztlich genügend Flächen für alle schützenswerte Arten und Habitate aufweisen, damit diese langfristig in einem guten Zustand erhalten bleiben“, fordert Wulf. "Mit diesen heute anerkannten 37 Gebieten sind erst 3 Arten ausreichend abgedeckt.“

„Auch für die Vögel müssen noch Smaragdgebiete ausgewiesen werden“, ergänzt Eva Inderwildi vom SVS/BirdLife Schweiz. „Die meisten wichtigen Vogelgebiete (Important Birds Areas IBA) sind in den Gebietsvorschlägen noch nicht berücksichtigt. Wenn wir Arten wie Steinhuhn, Alpenkrähe und Wendehals erhalten wollen, müssen wir die entsprechenden Lebensräume als Schutzgebiete ausweisen.“

Wie alle Länder der Welt hat sich auch die Schweiz verpflichtet, die Biodiversitätsziele 2020 umzusetzen. Dazu gehört auch, ein repräsentatives Netz von 17% der Fläche als Schutzgebiete auszuweisen und dafür zu sorgen, dass deren Lebensräume in gutem Zustand erhalten bleiben. Gegenwärtig hat die Schweiz deutlich weniger als 10% Schutzgebietsfläche. Wenn die Schweiz die Biodiversitätsziele 2020 erreichen will, müssen diesem Schritt mit den ersten 37 Smaragdgebieten bald weitere folgen.
  

Informationen und Karten zu den 37 Smaragd-Gebiete der Schweiz sind hier abrufbar: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/fachinformationen/massnahmen-zur-erhaltung-und-foerderung-der-biodiversitaet/oekologische-infrastruktur/smaragd-gebiete.html

 


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