Chance für die Wiesenvögel

Medienmitteilung der Schweizerischen Vogelwarte und SVS/BirdLife Schweiz vom 22. Juni 2011

In der Vernehmlassung zur Agrarpolitik 2014-17 schlägt der Bundesrat die Abschaffung der pauschalen Tierbeiträge vor. Dieser wichtige Schritt für eine naturnahe Landwirtschaft trägt dazu bei, dass der Druck auf gefährdete Arten wie Braunkehlchen und Feldlerchen etwas abnimmt. Andernfalls schreitet die Verarmung der Wiesen auch im Berggebiet weiter fort.
 
Sempach und Zürich. Die Schweizerische Vogelwarte und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz nehmen Stellung zu der vom Bundesrat vorgeschlagenen Agrarpolitik 2014-17. Sie begrüssen insbesondere die Abschaffung der pauschalen Tierbeiträge und das Prinzip "Geld für Leistung". Bei konsequenter Umsetzung kann die Agrarpolitik einen positiven Einfluss auf die Biodiversität der Schweiz haben. Die nähere Betrachtung zeigt aber, dass noch starke Verbesserungen notwendig sind.

Nicht gut genug
Leider verpasst es der Bundesrat, seine eigenen Grundsätze konsequent umzusetzen. Pauschalbeiträge, deren Wirkung nicht einem Verfassungsziel zugeordnet werden kann, sind weiterhin vorgesehen. So sollen unter dem Deckmantel der Versorgungssicherheit die umstrittenen Flächenbeiträge praktisch weiter bezahlt werden. Auch die vom BLW selber in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt erarbeiteten "Umweltziele Landwirtschaft" werden in der Vorlage kaum berücksichtigt. Die Schweizerische Vogelwarte und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz befürchten deshalb, dass die dringende Reform des Direktzahlungssystems auf der Hälfte des Weges steckenbleibt.

Brot und Blumen
Die Landwirte vor allem von IP Suisse und Bio Suisse beweisen, dass Ökologie und Nahrungsmittelproduktion keine Gegensätze sind. Sie produzieren hochwertige Nahrungsmittel mit umwelt- und wildtierfreundlichen Produktionsmethoden und pflegen Flächen, die der Biodiversität zugutekommen. Die Schweizerische Vogelwarte und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz verlangen, dass solche Leistungen zugunsten der Gesellschaft in Zukunft mit mehr Direktzahlungen abgegolten werden. Dies insbesondere im Berggebiet, wo noch eine reichhaltige Biodiversität vorhanden ist. Diese gilt es speziell zu erhalten.