Stunde der Gartenvögel - die Resultate

Medienmitteilung vom 18. Juni 2014

Schweizer Gärten könnten attraktiver sein für Vögel

An der „Stunde der Gartenvögel“ wurden mehr als 22'000 Vögel aus 104 Arten gezählt

Gärten dienen vielen Vögeln als Lebensraum, sofern sie naturnah angelegt sind. Dieses Fazit zieht der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz aus der diesjährigen Aktion „Stunde der Gartenvögel“, die er in Zusammenarbeit mit Coop Bau & Hobby durchgeführt hat. Ziel war es, in möglichst vielen Gärten Vögel zu beobachten und zu zählen.

Am Wochenende vom 9. bis am 11. Mai rief der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz die Bevölkerung auf, eine Stunde lang im  Garten oder einem Park alle Vögel zu bestimmen und aufzuschreiben. Jetzt sind die Daten ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gärten eine wichtige Rolle für Vögel spielen können – vorausgesetzt, sie sind entsprechend gestaltet.

Auch seltene Arten wurden gezählt

In den 660 untersuchten Gärten oder Parkanlagen zählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt 104 Vogelarten mit mehr als 22'300 Individuen. Die Besitzer der vogelfreundlich gestalteten Gärten konnten innerhalb einer Stunde mehr als 30 Vogelarten beobachten. Bei den für Vögel wenig attraktiven Gärten waren es nur 3 oder 4 Arten.

Die drei häufigsten Arten waren die Amsel, die in 83,9 Prozent aller Gärten entdeckt wurde, die Kohlmeise (74,5%) und der Haussperling (70,2%). Betrachtet man die Zahl der gesichteten Individuen, ist jedoch der Haussperling der Gewinner (total 3528 gezählte Vögel). Es folgt der Mauersegler (1891) und die Amsel (1745). Insgesamt 21 seltene Arten wurden in den strukturreichsten Gärten beobachtet, so zum Beispiel der Wendehals, der Gartenrotschwanz oder der Fitis.

Der ideale Garten

Der für Vögel ideale Garten enthält alte Bäume, einheimische Sträucher, ein Stück Blumenwiese und eine Wasserstelle. Auch weitere Kleinstrukturen wie Asthaufen, Steinmauern oder unbewachsene Stellen sind wichtig. Nistkästen sind ein zusätzlicher positiver Faktor. Diese Strukturen bieten den Vögeln Nahrung, Wasser zum Trinken und Baden, sichere Verstecke und Nistmöglichkeiten. Die Gärten mit der grössten Vielfalt, in denen mehr als 30 Vogelarten beobachtet wurden, liegen in Hochfelden (ZH), Lugano (TI), Wasen im Emmental (BE), Veltheim (AG), Corsier (GE), Bex (VD) und Genf (GE).

Noch zu viele biologische Wüsten

„Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer sind sich oft zuwenig bewusst, wie wichtig die Gartengestaltung für die Natur ist“, sagt Christa Glauser, stellvertretende Geschäftsführerin des SVS/BirdLife Schweiz. Der SVS/BirdLife Schweiz hat daher verschiedene Unterlagen produziert, wie natur- und vogelfreundliche Gärten angelegt werden können. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Stunde der Gartenvögel“ werden zudem persönlich über die Ergebnisse der Aktion informiert und können so ihren Garten mit dem Schweizer Durchschnitt vergleichen.

Die „Stunde der Gartenvögel“, eine „Citizen Science“-Aktion (partizipative Wissenschaft), wird ab sofort wieder jährlich durchgeführt werden. 2015 am 8.-10. Mai.

 

Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz

Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz hat 63'000 Mitglieder und ist der Dachverband von 20 Kantonalverbänden und 450 lokalen Natur- und Vogelschutzvereinen. Er setzt sich als vielseitiger Naturschutzverband für die Erhaltung und Förderung der Natur ein, insbesondere auch für die Vögel und ihre Lebensräume. Zudem sensibilisiert er die Bevölkerung und die Entscheidungsträger für die Bedeutung und den Schutz unserer Biodiversität.

Mehr erfahren Sie unter www.birdlife.ch

 

Broschüre „Stunde der Gartenvögel“

Die Broschüre „Stunde der Gartenvögel“, die der SVS/BirdLife Schweiz dieses Jahr im Zusammenhang mit der Aktion herausgegeben hat, stellt mit Text und Bildern die 40 häufigsten Gartenvögel vor. Weitere Kapitel sind der Natur im Siedlungsraum gewidmet und geben Tipps, wie der Garten natur- und vogelfreundlich gestaltet werden kann. Die Broschüre kann unter birdlife.ch/shop bestellt werden.

 


Weitere Informationen

Christa Glauser, stellvertretende Geschäftsführerin des SVS/BirdLife Schweiz, Tel. 044 457 70 24, christa.glauser@birdlife.ch
 


Fotos

Die Amsel war die am häufigsten beobachtete Vogelart.

Foto: Michael Gerber

Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden.


Rotkehlchen bevölkern vor allem die naturnaheren Gärten.
 

Foto: Michael Gerber

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Der Gartenrotschwanz ist heute in der Schweiz in den meisten Gebieten verschwunden. Er wäre auf eine lückige Vegetation mit einem guten Insektenangebot angewiesen.

Foto: Michael Gerber

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Blumenwiesen, Büsche und alte Bäume: Solche Strukturen sind wichtig, damit sich auch Vögel und andere Tiere im Garten wohlfühlen

Foto: SVS

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Auch mitten in der Stadt können naturnahe Oasen geschaffen werden.

Foto: SVS

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