Medienkommentar zum EFK-Bericht Biodiversitätsbeiträge

Medienkommentar von BirdLife Schweiz vom 25.6.2025

Die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK kritisiert, dass der Bund jährlich ca. 40 Mio. Franken für landwirtschaftliche Biodiversitätsförderflächen ausgibt, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Das stimmt nur teilweise: Um überhaupt Direktzahlungen zu erhalten, müssen Landwirtschaftsbetriebe 7 % ihres Landes als Biodiversitätsförderflächen bewirtschaften. Es wäre theoretisch möglich, diese Leistung gratis einzufordern, aber aus Sicht von BirdLife wäre das nicht fair. Die Landwirtinnen und Landwirte erbringen eine Leistung und müssen Einschränkungen bei der Bewirtschaftung dieser Flächen in Kauf nehmen. Es ist fair, diese Leistung abzugelten. Allerdings ist es unglaubwürdig, wenn ein Teil der Landwirtschaftsvertreter gleichzeitig mit der Beibehaltung der Zahlungen auch die Streichung der entsprechenden Auflagen verlangt. Vielmehr gilt es, die Qualität konsequent zu verbessern.

BirdLife wehrt sich dagegen, dass gerade in jenen Bereichen gespart werden soll, in denen konkrete Leistungen im Feld erbracht werden. Das gilt auch für den Kredit Natur und Landschaft, den der Bundesrat gemäss gestrigem Beschluss zum Kürzungspaket Bundesfinanzen pauschal um 10 % kürzen will, ohne die Folgen für die Biodiversität abzuklären. Bei fehlendem Unterhalt gehen wertvolle Lebensräume oft unwiederbringlich verloren. Ein grosser Teil der Investitionen in den Unterhalt geht an Landwirtschaftsbetriebe, Forstunternehmen und weitere regionale Betriebe. Sie pflegen dafür zum Beispiel Biotope von nationaler Bedeutung wie Trockenwiesen und Auenwälder.

Studien der Eidg. Forschungsanstalt WSL, der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) und weiteren Institutionen haben aufgezeigt, dass in der Schweiz biodiversitäts- und klimaschädigende Subventionen in Milliardenhöhe bestehen. Diese hat der Bundesrat im Rahmen des Kürzungspakets weitgehend unangetastet belassen. Der Widerspruch ist eklatant.
  

BirdLife Schweiz: gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweit

BirdLife Schweiz engagiert sich mit viel Herzblut und Fachkenntnis für die Natur. Gemeinsam mit unseren 70'000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen in den Gemeinden und 19 Kantonalverbänden packen wir auf allen Ebenen für die Biodiversität an. Mit weiteren BirdLife-Organisationen aus 120 Ländern bilden wir das grösste Naturschutz-Netzwerk der Welt: BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam.

BirdLife fördert gefährdete Arten wie Steinkauz oder Eisvogel sowie ihre Lebensräume und kämpft für bessere politische Rahmenbedingungen. Mit den BirdLife-Naturzentren, vielfältigen BirdLife-Kursen und -Publikationen machen wir die Natur hautnah erlebbar und begeistern für ihren Schutz.

Schlägt auch Ihr Herz für die Natur und die Vogelwelt? Werden Sie Teil des engagierten BirdLife-Netzwerks: birdlife.ch

BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.

 

Kontakt für weitere Informationen:
Raffael Ayé, Geschäftsführer, raffael.aye@birdlife.ch, Tel. 076 308 66 84