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Artenförderungsprogramm Uferschwalbe

Die Uferschwalbe baut ihre Brutröhren in vegetationslose Steilwände. Diese fand sie früher an Prallhängen von Flussufern. Infolge  Verbauung und Begradigung der Flüsse ist die Art in der Schweiz heute auf Kiesgruben oder künstliche Brutwände als Ersatzlebensräume angewiesen. Allerdings wird der Kiesabbau inzwischen vielerorts in relativ kleinen Gruben sehr intensiv betrieben – Sandlinsen, also potenzielle Brutplätze, bleiben so nicht lange erhalten. Auch andere Faktoren wie der generelle, starke Rückgang der Fluginsekten stellen für die Uferschwalbe einen Bedrohungsfaktor dar. Klar ist, dass die Uferschwalbe an vielen früheren Brutstandorten verschwunden ist und deutlich weniger Standorte neu besiedeln konnte.

Aufgrund dieses Rückgangs haben Natur- und Vogelschutzorganisationen künstliche Brutwände bauen lassen. Jahrzehntelang wollten jedoch die Uferschwalben in solchen Brutwänden in der Schweiz nicht brüten. Bis der Kiesunternehmer Ueli Müller 2011 eine ausgeklügelte Sandschüttung entwickelte, die seither von BirdLife Schweiz und Partnern an verschiedenen Standorten angewendet wird (siehe Ornis). Die ältesten Standorte sind Stetten AG, Glattfelden ZH und Rheinfelden AG. Bis Ende 2018 haben BirdLife Schweiz und zahlreiche Partner in der Schweiz 17 Uferschwalben-Sandschüttungen erstellt, davon vier in der Romandie. Von diesen Sandschüttungen waren im Jahr 2019 14 besetzt. An manchen Standorten wurde eine hohe Anzahl an Brutröhren festgestellt, so über 220 in Farvagny. Damit ist die Erfolgsquote sehr gut! Besonders erfreulich: Mehrere Kiesunternehmen beteiligen sich oft auf freiwilliger Basis. Die Standorte werden laufend analysiert und wenn nötig optimiert.

Wenn Sie die Uferschwalbe fördern möchten, beraten wir Sie gerne. Nehmen Sie Kontakt auf: Martin Schuck, uferschwalbe@birdlife.ch, Tel. 044 457 70 20.
   


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