Eine naturnahe Pflege des Gartens oder einer anderen Fläche mit Rücksicht auf die tierischen Bewohner ist besonders wichtig, wenn man die Natur fördern will. Hier finden Sie die wichtigsten Grundsätze.
Einige Grundsätze
- Verzichten Sie auf Pestizide und andere Chemikalien und ersetzen Sie diese durch Handarbeit, Nützlinge etc.
- Verzichten Sie auf Kunstdünger und ersetzen Sie diesen durch Mulch, Komposterde, Brennnesseljauche oder Hornspäne
- Nährstoffkreislauf: Führen Sie Schnittgut etc. dem Kompost zu
- Helfen Sie der Natur durch Nichtstun: Belassen Sie wilde, unberührte Ecken
- Benutzen Sie keine Fadenmäher, v. a. nicht unter Sträuchern, wo sich Tiere aufhalten können
- Benutzen Sie keine Mähroboter, da diese Kleintiere gefährden können. Wenn Sie einen nutzen, dann nur tagsüber
- Verwenden Sie torffreie Erde, da Torfabbau Hochmoore zerstört
Naturwiesen
• 1–2 Schnitte pro Jahr. Frühester Schnittzeitpunkt: Anfang Juli, in höheren Lagen später.
• Kleine Flächen mit Sense, grössere Flächen mit Balkenmäher mähen, Schnitthöhe: 10 cm.
• Schnittgut trocknen lassen und erst danach wegführen.
• Keine Düngung.
• Fläche abschnittsweise mähen, damit Tiere Rückzugsorte haben und weiterhin Nahrung finden.
• Bei grösseren Flächen an wechselnden Stellen kleine Altgrasinseln stehen lassen.
Fromentalwiesen und Feuchtwiesen
• 2–3 Schnitte pro Jahr.
• Frühester Schnittzeitpunkt: Mitte Juni, in höheren Lagen später.
• Kleine Flächen mit Sense, grössere mit Balkenmäher mähen.
• Schnitthöhe: 10 cm.
• Schnittgut trocknen lassen und erst danach wegführen.
• Keine oder wenig Düngung.
• Fläche abschnittsweise mähen, damit Tiere Rückzugsorte haben und weiterhin Nahrung finden.
• Entlang von Wegen kann ein schmaler Streifen früher geschnitten werden.
Hecken, Ufergehölze
- Die Pflege von Hecken ist nur abschnittsweise und im Winter durchzuführen.
- Stark wuchernde Gehölze kann man auf den Stock setzen. Langsam wachsende Sträucher, Beeren- und Dornensträucher schneidet man nur moderat zurück falls unbedingt nötig.
- Totholz soll, wo möglich, stehen gelassen oder tote Bäume auf 3-4 m Höhe gekappt werden.
- Den Unterwuchs nicht mit Fadenmäher oder Rasenmäher schneiden, um Igel und andere Kleintiere nicht zu verletzen.
Böschungen
- Entlang von Wegen kann ab Juni ein 0,5-1 m breiter Streifen gemäht werden. Den Rest der Böschung mäht man abschnittsweise erst im Spätsommer oder September, fettere Wiesen 2x pro Jahr, magere Bereiche 1x pro Jahr.
- Ein Drittel der Fläche wird alternierend stehen gelassen und dient Insekten zur Übwinterung.
- Das Schnittgut ist immer zu entfernen.
- Im Böschungsbereich ist beim Mähen auf Motorsensen und Rotationsmäher wenn immer möglich zu verzichten, da sie zuviele Kleintiere töten. Balkenmäher oder Sense sind besser.
- Hochstauden können teilweise im Herbst gemäht werden.
- Der Ufersaum unmittelbar am Wasser (ca.50 cm) soll stehen gelassen werden.