© Michael Gerber

Artenförderungsprogramm Wiedehopf

Bis in die 1960er Jahre war der Wiedehopf im ganzen Mittelland, im Jura und in den Alpentälern weit verbreitet und recht häufig. Beeinträchtigungen seines Lebensraumes haben zu einem dramatischen Bestandsrückgang geführt, 1995 brüteten in der Schweiz nur noch etwa 110 Paare. Seither nimmt er wieder zu – dank der Klimaerwärmung und Schutzmassnahmen im Artenförderungsprogramm von BirdLife Schweiz, der Schweizerischen Vogelwarte und des Bundesamts für Umwelt BAFU. Man findet ihn insbesondere von Genf bis ins Wallis, entlang des Jurasüdfusses, im Drei-Seen-Land, im Tessin, im Bündnerland und im Rheintal. Einzelne Paare brüten auch anderswo, z.B. in der Nordschweiz.

Förder- und Schutzmassnahmen sind weiterhin dringend nötig. Der 2010 von BirdLife Schweiz, der Schweizerischen Vogelwarte und dem BAFU herausgegebene Aktionsplan zeigt, wo welche Massnahmen am dringendsten sind und Sinn machen.

BirdLife Schweiz führt zusammen mit Partnern Projekte im Dreiländereck bei Basel, im Tessin und im Bündnerland durch. Im Rahmen des Projekts im Dreiländereck hat ein Elsässischer Ornithologe eine neuartige Nisthilfe entwickelt, die direkt in Trockenmauern integriert wird. Diese ist im Merkblatt "Bau von Wiedehopf-Nisthilfen" detailliert beschrieben. Im Tessin fördern Ficedula und BirdLife Schweiz Wiedehopf, Steinkauz und Ziegenmelker in einem umfassenden kantonalen Projekt. Im Kanton Graubünden laufen gleich drei Projekte. BirdLife Schweiz, die Vogelwarte Sempach, die Ornithologische Arbeitsgruppe Graubünden und der Bündner Vogelschutz erfassen alle Beobachtungen des Wiedehopfs, sichern Brutplätze und schaffen mit besonderen Nisthilfen neue. Im Rahmen der Artenförderungsprojekte Zizers und Bündner Herrschaft werden insbesondere Massnahmen zur Verbesserung der Lebensräume getroffen.
   


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