Die Schweiz braucht jetzt einen wirksamen Aktionsplan Biodiversität

5100 Bürger schreiben Brief an Doris Leuthard

Über 5100 Fachleute, PraktikerInnen des Naturschutzes, WissenschafterInnen und besorgte BürgerInnen fordern Bundespräsidentin Doris Leuthard in einem heute gesandten Schreiben auf, dafür zu sorgen, dass die Schweiz endlich einen wirksamen Aktionsplan Biodiversität beschliesst und umsetzt. Sie geben damit ihrer Sorge Ausdruck, dass die biologische Vielfalt in der Schweiz weiter zurückgeht, ohne dass der Bund zusätzliche wirksame Massnahmen eingeleitet hätte. Die Briefaktion startete Mitte letzter Woche; die Unterschriften kamen innert weniger Tage zusammen.

Das Schreiben an die Bundespräsidentin nimmt Bezug auf die Abstimmung zum Energiegesetz und verweist auf die tatkräftige Unterstützung durch die Natur- und Umweltschutzorganisationen für ein Ja. Die mehr als 5100 Fachleute, PraktikerInnen des Naturschutzes, WissenschafterInnen und besorgten BürgerInnen, die das Schreiben unterzeichnet haben, fordern, dass nun auch der Schutz der biologischen Vielfalt mit wirksamen Massnahmen angegangen wird. Gemäss der Strategie Biodiversität Schweiz (SBS), die der Bundesrat 2012 beschlossen hat, hätte der Aktionsplan bereits im Sommer 2014 vorliegen müssen.

Gemäss diesem Beschluss des Bundesrates muss der Aktionsplan Biodiversität klare, wirksame Massnahmen für alle Sektoren und Akteure nennen, die Bedeutung  der Massnahmen zeigen, Leitlinien zur Umsetzung nennen, eindeutige Indikatoren enthalten und die Verantwortlichkeiten, Zeitpläne und nötigen Mittel festlegen. Darauf pochen die über fünftausend Unterzeichnenden des Briefs an die UVEK-Vorsteherin: Aus fünf Jahren Arbeit von Verwaltung und Regierung könne nur ein solchermassen wirksamer Aktionsplan resultieren. Alles andere wäre unverständlich.

Viele der Unterzeichnenden hatten sich 2013 in einem partizipativen Prozesss für den Aktionsplan Biodiversität engagiert und Massnahmen erarbeitet, welche die bekannten Defizite beim Schutz und bei der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität angehen. Sie bieten nun der Bundespräsidentin an, sie bei einem griffigen Aktionsplan Biodiversität zu unterstützen. Zugleich machen sie klar, dass sie einem zahnlosen Aktionsplan, der nur dazu dienen würde, das Thema vorläufig „abschreiben“ zu können, nicht zustimmen könnten. Denn damit wäre die Chance vertan, dem Verlust der biologischen Vielfalt und ihrer Ökosystemleistungen in der Schweiz mit einem mutigen Schritt entgegenzutreten.

Links zu den Petitionsseiten:

Deutsche Seite: https://www.change.org/p/bundespr%C3%A4sidentin-doris-leuthard-die-schweiz-braucht-jetzt-einen-wirksamen-aktionsplan-biodiversit%C3%A4t

Französische Seite: https://www.change.org/p/madame-la-pr%C3%A9sidente-de-la-conf%C3%A9d%C3%A9ration-doris-leuthard-la-suisse-a-besoin-maintenant-d-un-plan-d-action-biodiversit%C3%A9-efficace
 


Für Rückfragen

Werner Müller, Geschäftsführer, werner.mueller@birdlife.ch, Tel. 079 448 80 36