Medienmitteilungen 2016

29.12.2016 - Bilanz 2016: Der Natur geht es in der Schweiz besonders schlecht
In einer Rückschau auf das „Biodiversitätsjahr“ 2016 macht BirdLife Schweiz klar, dass es um die Natur in unserem Land besonders schlecht steht: Bei fast allen Tier- und Pflanzengruppen, über die eine Rote Liste geführt wird, hat die Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern besonders hohe Gefährdungswerte. Trotzdem liegt der Aktionsplan Biodiversität, den der Bundesrat vor bald fünf Jahren in Auftrag gegeben hat, noch immer nicht vor. Brisant: Die Politik ist immer noch der Ansicht, die Schweiz sei im Naturschutz vorbildlich. Gleichzeitig erachten aber 80 Prozent der Bevölkerung den Verlust der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten als sehr oder eher gefährlich für Mensch und Umwelt.
19.12.2016 - Einsprache gegen Gesamtprojekt Hochwassersicherheit Sarneraatal
Das Projekt Hochwassersicherheit Sarneraatal ist umfangreich und komplex. Es müsste mit angemessenem finanziellem Aufwand das Maximum für Sicherheit und Natur herausholen. Die Umweltverbände haben es genau geprüft und erhebliche Unstimmigkeiten festgestellt: Sowohl für die Gewässerökologie als auch in Sachen Kosten kann das ausgeschriebene Projekt stark optimiert werden. Darum erheben die Verbände Einsprache – und zeigen konkrete Verbesserungsmöglichkeiten auf.
17.12.2016 - UN-Konferenz in Mexiko sendet neue Impulse zur Rettung der Biodiversität
Cancun, Mexiko. Die 195 Mitgliedstaaten der weltweiten Biodiversitätskonvention (CBD) haben wichtige Beschlüsse gefasst, um den Verlust der biologischen Vielfalt zu bremsen. Damit sollen die 20 Ziele des strategischen Plans zum Schutz der Biodiversität bis 2020 doch noch erreicht werden. Denn ohne deutlich verstärkte Anstrengungen werden nach dem heutigen Stand nur 2 der 20 Ziele erfüllt werden. Heute Samstag endet die UNO-Biodiversitätskonferenz von Cancun mit über 6000 Teilnehmenden.
28.11.2016 - Doppelt so viele Vogelopfer an Windanlagen wie bisher vermutet
Heute hat das Bundesamt für Energie eine Studie zu Schlagopfern an der Windanlage Peuchapatte im Kanton Jura veröffentlicht. Die Studie ergab 20,7 tote Vögel pro Windenergieanlage und Jahr. Das ist das Doppelte von dem, was derzeit als oberster Schwellenwert diskutiert wird. BirdLife Schweiz verlangt deshalb eine deutlich sorgfältigere Planung von Standorten für Windanlagen in der Schweiz.
25.11.2016 - Revision des Jagdgesetzes: Artenschutz in Gefahr
Pro Natura, BirdLife Schweiz und der WWF Schweiz lehnen die am 30. November 2016 ablaufende Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes in dieser Form dezidiert ab. Sie regelt nicht nur die durch die Motion Engler vom Parlament in Auftrag gegebene Wolfsregulation auf ungenügende Weise. Sie würde auch den Schutz weiterer geschützter Arten stark schwächen. Es droht ein massiver Rückschritt im Artenschutz.
11.11.2016 - Bundesgericht stoppt Windpark Schwyberg
Der geplante Windpark auf dem freiburgischen Schwyberg entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben. Das macht das Urteil des Bundesgerichts klar, das heute publiziert wurde. Die Nutzung der Windkraft in der Schweiz muss mit intelligenten Projekten erfolgen, die sich an die geltenden Regeln halten. Das Schwyberg-Projekt gehört nicht dazu. Unverständlich ist, wie Kanton, Gemeinden und Promotoren die klaren Fakten ignorierten.
03.11.2016 - Gemeinsam gegen die Wilderei rund ums Mittelmeer
Ob in Zypern, Ägypten, Malta oder in unseren Nachbarländern Italien und Frankreich: Überall fallen in diesen Tagen wieder die Vögel vom Himmel – oder sie bleiben in Netzen und an Leimruten hängen. Die Vogeljagd ist in vollem Gang, und mit ihr auch die Wilderei. Rund 50 bis 75 Millionen Wildvögel werden allein im Mittelmeerraum jedes Jahr getötet. Doch es gibt auch Lichtblicke: Die Bemühungen der BirdLife-Partner und weiterer Organisationen tragen erste Früchte, wie eine Zwischenbilanz von BirdLife Schweiz zeigt.
25.10.2016 - Nationaler Aktionsplan Pestizide: Es braucht ambitioniertere Ziele
Die Umweltverbände BirdLife Schweiz, Greenpeace, Pro Natura und WWF Schweiz begrüssen den Willen des Bundes, einen Nationalen Aktionsplan Pestizide umzusetzen. Doch für sie ist klar: Es braucht ambitioniertere Ziele und Massnahmen – sonst werden auch in Zukunft nicht einmal die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Sie fordern unter anderem eine Lenkungsabgabe auf Pestizide.
02.10.2016 - Grosse Vogelschwärme und Seltenheiten an den Zugvogeltagen beobachtet
Am Wochenende vom 1. und 2. Oktober luden 59 lokale Sektionen von BirdLife Schweiz zur Beobachtung des herbstlichen Vogelzugs ein. Die Schweiz nahm damit zusammen mit 39 weiteren Ländern am 23. EuroBirdwatch teil, dem jährlich wiederkehrenden Grossanlass der BirdLife-Partner in Europa und Zentralasien. Hierzulande beobachteten rund 3000 Teilnehmende insgesamt 50’871 Zugvögel. Europaweit nahmen über 20'000 Personen teil und zählten 5,5 Millionen Zugvögel auf dem Weg in ihre Winterquartiere.
01.10.2016 - Erklärung zur Verabschiedung der Energiestrategie 2050 durch National- und Ständerat
Ein Ja von Heimat-, Natur-, Landschaft- und Umweltschutz
26.09.2016 - Camping Fanel: Trick der Berner Regierung soll gerichtlich überprüft werden
Der Regierungsrat des Kantons Bern gab am 26. August bekannt, dass er mit dem TCS für den Camping Fanel in der Gemeinde Gampelen neue Nutzungsverträge für 35 Jahre abschliessen will. Nach eingehender Prüfung des Regierungsratsbeschlusses kommen die Natur- und Landschaftsschutzorganisationen zum Schluss, dass hier mit einem juristischen Trick versucht wird, die geltende nationale Gesetzgebung zum Schutz der Natur, des Waldes und der Umwelt zu umgehen. Damit das Verwaltungsgericht dieses Vorgehen auf seine Rechtmässigkeit überprüfen kann, haben sie Beschwerde gegen den Beschluss erhoben.
26.08.2016 - Berner Regierungsrat trickst beim Camping Fanel
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat heute bekannt gegeben, dass er den Vertrag mit dem TCS für den Camping Fanel in der Gemeinde Gampelen um 35 Jahre verlängern will. Damit ignoriert er die umfassenden Schutzbestimmungen für das Gebiet am Neuenburgersee. Die Natur- und Landschaftsschutzorganisationen können diesen Entscheid nicht nachvollziehen und verlangen, dass er auf seine Vereinbarkeit mit dem übergeordneten Bundesumweltrecht überprüft wird.
24.08.2016 - Revision des Jagdgesetzes: den Schutz der geschützten Arten nicht abschwächen
Der Bundesrat hat heute eine Revision des Jagdgesetzes in die Vernehmlassung gegeben. Er will dabei unter anderem den Schutz der geschützten Arten stark abschwächen. BirdLife Schweiz nimmt zu verschiedenen Punkten Stellung.
17.08.2016 - Erneuter Rekord bei bedrohtem Kauz
Aufgrund der Überbauung seiner Lebensräume und der Intensivierung der Landwirtschaft wäre der Steinkauz um die Jahrtausendwende in der Schweiz fast ausgestorben. Seither konnte eine langsame Bestandserholung bewirkt werden. Dieses Jahr vermelden BirdLife Schweiz und seine Partner eine rasante Zunahme auf rund 150 Reviere. Die Zunahme führen sie auf Schutzmassnahmen, welche sie in fünf Regionen der Schweiz gemeinsam mit engagierten Landwirten umsetzen, und auf den heissen Sommer 2015 zurück.
14.08.2016 - Studie identifiziert Schwachstellen in der Zulassung von Pestiziden
Das Schweizer Zulassungssystem für Pestizide weist Schwächen auf, die für den Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bevölkerung Risiken mit sich bringen könnten. Eine Studie dazu wurde von den Umweltverbänden BirdLife Schweiz, Greenpeace Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz beim Forschungsinstitut Interface in Auftrag gegeben und liegt heute vor.
03.08.2016 - Ein neues Naturzentrum für den Aargau
Der Klingnauer Stausee ist ein Publikumsmagnet: Jährlich besuchen über 100´000 Menschen dieses Natur- und Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung. BirdLife Aargau und BirdLife Schweiz wünschten sich an diesem Standort deshalb schon lange ein ganzjährig betriebenes Naturzentrum – das erste dieser Art im Kanton. Mit dem Kauf einer optimal gelegenen Liegenschaft dürfte aus diesem Wunsch bald Realität werden.
05.07.2016 - Nationaler Aktionsplan Pestizide: Umweltverbände pochen auf strikte Vorgaben zur Pestizid-Reduktion
Die Schweiz ist berühmt für Pünktlichkeit. In Sachen moderner Pestizidpolitik kommt sie aber erstaunlich spät. Ab 2017, erst fünf Jahre nach ihren europäischen Nachbarländern, soll nun auch die Schweiz einen «Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln» umsetzen. Heute beginnt die Anhörung der interessierten Kreise. Die Umweltverbände BirdLife Schweiz, Greenpeace, Pro Natura und WWF pochen auf einen mutigen Schritt für die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft.
04.07.2016 - Erste Verurteilung wegen Greifvogel-Vergiftung
Das Bezirksgericht Dielsdorf hat heute Nachmittag einen Taubenzüchter verurteilt, der vorsätzlich einen Habicht vergiftet und getötet hat. Das Ziel des Täters war wahrscheinlich die Vergiftung von seltenen Wanderfalken gewesen. BirdLife Schweiz ist froh, dass nun endlich ein Fall von Greifvogelvergiftung geahndet wird. Der Naturschutzverband verfolgt die Situation in der ganzen Schweiz weiterhin genau.
01.07.2016 - 20 Jahre Verfassungsgrundlage für die Landwirtschaft: Das Ja von 1996 als Ja für die Zukunft
Im Jahr 1996 sagten 78 Prozent der Stimmenden und alle Stände Ja zum neuen Verfassungsartikel zur Landwirtschaft. Für die Agrarallianz hat der Verfassungsartikel den Charakter eines Gesellschaftsvertrags und ist auch am 20. Geburtstag exakt und umfassend. Änderungen drängen sich nicht auf. Die Agrarpolitik der Zukunft kombiniert Produktion, Konsumenten- und Marktorientierung sowie Leistungen für die Gesellschaft (Landschaft, Tierwohl, Umwelt etc.) noch stärker als heute. Die Agrarallianz ruft auf, an der Geschichte hin zur weltweiten Nummer 1 in Sachen Nachhaltigkeit, gemeinsam weiter zu schreiben.
24.05.2016 - Pestizid-Reduktionsplan Schweiz: Breites Bündnis für eine starke Reduktion des hohen Pestizideinsatzes in der Schweiz
In der Schweiz werden deutlich mehr Pestizide verwendet als nötig. Der Pestizideinsatz liesse sich bis 2020 um über 50% reduzieren. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Pestizid-Reduktionsplan von Vision Landwirtschaft hervor, dessen Forderungen von einem breiten Bündnis aus Landwirtschafts-, Trinkwasserversorger-, Gewässerschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Konsumentenkreisen mitgetragen werden. Der Pestizid-Reduktionsplan zeigt machbare Alternativen zur heutigen Verwendung von Pestiziden auf und ergänzt damit den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, den der Bundesrat in den nächsten Wochen in die Vernehmlassung senden wird.