Der König der Wiesen kehrt zurück
Unsere Vision:
Die nächtliche Stimme der Wiesen wieder hören
Der Wachtelkönig ist in West- und Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. In der Schweiz brüten nur noch etwa 10 Paare jährlich. Wir setzen uns dafür ein, dass der Wachtelkönig als charakteristischer Wiesenbewohner, bei uns wieder regelmässig und erfolgreich brütet. Dafür braucht es eine Landwirtschaft, die spät gemähte, artenreiche Wiesen zulässt – und Raum für den Schutz dieser gefährdeten Art schafft.
Was wir tun:
nachts erfassen, tags schützen
Seit 1996 setzt BirdLife Schweiz im Rahmen des nationalen Artenförderungsprogramms Wachtelkönig konkrete Schutzmassnahmen um – in enger Zusammenarbeit mit Bewirtschaftenden, Kantonen und Fachstellen sowie Freiwilligen. Es war das erste Artenförderungsprojekt seiner Art in der Schweiz und basiert auf fünf Säulen:
- Schweizweite Erfassung rufender Männchen durch nächtliche Feldarbeit während der Brutsaison von April - August
- Brutverdacht bei 3 Nächten: Wenn ein Rufer an drei aufeinanderfolgenden Nächten am selben Ort registriert wird, werden die Bewirtschaftenden zwecks Mahdaufschub kontaktiert
- Vertragsflächen: In Absprache mit Landwirtschaft und Behörden wird ein Mahdaufschub auf frühestens 15. August angestrebt (Ertragsausfallentschädigungen werden von den entsprechenden Kantonen bezahlt)
- Mahdbegleitung vor Ort, um Nester zu sichern und Jungvögel vor dem Mähtod zu retten
- Öffentlichkeitsarbeit und Beratung für Landnutzer/innen, Freiwillige und Gemeinden

Unsere Erfolge:
vom seltenen Gast zur gesicherten Brut
Die Schutzmassnahmen wirken – wissenschaftlich belegt und im Gelände sichtbar:
- Zwischen 1996 und 2024 wurden über 1000 Männchen während der Brutzeit erfasst
- Seit 1996 konnten über 200 gesicherte Bruten auf Vertragsflächen dokumentiert werden
- Studien zeigen: Wachtelkönig-Flächen weisen 20 % mehr Pflanzen-, 23 % mehr Vogel- und 59 % mehr Tagfalterarten auf

Was unser Projekt besonders macht:
ein Leuchtturm im europäischen Wiesenmeer
BirdLife Schweiz ist Teil einer internationalen Action Group, die sich dem Schutz und der Förderung des Wachtelkönigs in Europa widmet. Alle zwei Jahre finden Workshops statt, um wissenschaftliche Erkenntnisse und erfolgreiche Schutzmassnahmen zwischen Fachpersonen aus verschiedenen Ländern auszutauschen. Das Schweizer Programm gilt als Modellprojekt mit internationaler Ausstrahlung und ist in den Europäischen Aktionsplan eingebettet. Es zeigt, dass Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz funktioniert – wenn beide Seiten mitwirken.

Film über das Artenförderungsprojekt
Der folgende Film über das Artenförderungsprojekt wurde 2017 von BirdLife Schweiz veröffentlicht:
Spannende Filmaufnahme vom Juli 2025 aus dem Engadin:
Ihre Unterstützung zählt:
vernetzte Wiesenlandschaften als Zukunftsraum gestalten
Trotz Erfolgen bleiben viele geeignete Lebensräume ungeschützt, um den Fortbestand des Wachtelkönigs in der Schweiz zu sichern. Ein nächster Schritt wäre die gezielte Aufwertung ganzer Talräume oder Wiesenlandschaften – wie es etwa das LIFE-Projekt in Irland vormacht. Dort wurden grossflächige, vernetzte Brutgebiete für den Wachtelkönig durch kombinierte Massnahmen wiederhergestellt. Solche Pilotflächen sind auch in der Schweiz denkbar – als nächster Innovationsschritt im Schutz dieser Art.
Helfen Sie mit – vielen herzlichen Dank!
Spenden Sie mit dem Vermerk «Wachtelkönig»:
Wie kann ich dem Wachtelkönig sonst helfen?
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Weitere Informationen
- Artenförderungs-Merkblatt "Wachtelkönig - ein bedrohter Wiesenvogel"
- Aktionsplan Wachtelkönig (PDF)
- Merkblatt "Wachtelkönig-freundliche Mahd" (PDF)
- Detaillierte Informationen zu den Massnahmen
- Artikel im Ornithologischen Beobachter 2015 (PDF)
Der Artikel fasst die Auswertung vieler Daten 1996-2014 zusammen. - Artikel in der Vogelwelt 2016 (PDF)
Der Artikel fasst die Auswertung vieler Daten 1996-2015 zusammen. - So ruft der Wachtelkönig (© Schweizerische Vogelwarte Sempach)
- Infos unter www.artenfoerderung-voegel.ch
Jahresberichte (PDFs) |
Kontakt
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Lucas Lombardo Lucas Lombardo beschäftigt sich seit seiner Schulzeit intensiv mit Vögeln. Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Vogelbestimmung auf allen Kontinenten und als Präsident des CH Club 300 bringt er fundiertes ornithologisches Wissen ein. Seit 2020 leitet er bei BirdLife Schweiz Projekte zur Artenförderung. |






