Stunde der Gartenvögel: 136'277 Gartenvögel gezählt

Medienmitteilung vom 11.5.2021

Die Aktion "Stunde der Gartenvögel" von BirdLife Schweiz ist auch dieses Jahr ein voller Erfolg: Über 4500 Personen, Familien und Schulklassen haben vom 5. bis am 9. Mai die Vögel rund ums Haus gezählt und gemeldet. Insgesamt haben sie 136'277 Vögel aus 163 Arten beobachtet. Die Daten zeigen, dass im Garten viel für die Vögel und Natur gemacht werden kann.

Die Schweiz war vom letzten Mittwoch bis am Sonntag im "Gartenvogel-Fieber". 4522 Personen, Familien und Schulklassen haben an der Aktion "Stunde der Gartenvögel" mitgemacht. Mit dabei waren auch PolitikerInnen und Prominente wie Andreas Aebi, Maja Graf, Martina Munz, Barbara Schaffner oder Peach Weber. Viele Schülerinnen und Schüler lernten dank der Aktion die Vögel der Schulumgebung kennen.

Die eingegangenen Daten des wohl grössten Citizen-Science-Projekts der Schweiz sind bereits grösstenteils ausgewertet. Es zeigt sich klar, dass naturnähere Gärten mehr Vogelarten einen Lebensraum bieten als Gärten mit Einheitsrasen und exotischen Pflanzen: In den ersteren wurden durchschnittlich 11,4 Arten gezählt, in letzteren 7,2 Arten. Entsprechend konnten viele eigentlich typische Vogelarten des Siedlungsraums nur in einem geringen Teil der Gärten ausgemacht werden – so zum Beispiel Grünfink (17 % der Gärten), Girlitz (10 %), Stieglitz (19 %) oder Mehlschwalbe (20 %). Trotzdem zeigt sich, dass im Siedlungsraum inzwischen viel mehr Vögel vorkommen als in der ausgeräumten Agrarlandschaft, wo auf grossen Flächen kaum mehr Vogelgesang gehört werden kann.

Die am weitesten verbreitete Vogelart ist dieses Jahr der Haussperling: Die Teilnehmenden der „Stunde der Gartenvögel“ haben ihn in 76 Prozent aller Flächen erspäht. Auf dem zweiten Rang stehen die Amsel und die Rabenkrähe (je 74%), dann folgen Kohlmeise (69 %) und Elster (62 %). In absoluten Zahlen sieht die Rangliste folgendermassen aus: 26'479 Haussperlinge wurden gezählt, womit diese Art auch dieses Jahr die höchste Individuenzahl aufweist. Ebenfalls in hohen Zahlen vorhanden waren Rabenkrähe (11'149) und Mauersegler (9559) (die genaue Auswertung ist unten angefügt).

Verglichen mit den Zahlen aus den früheren Jahren ab 2014 zeigt sich, dass die allermeisten Arten in immer weniger Gärten gesehen werden können. Besonders stark abgenommen haben die Beobachtungszahlen bei der Amsel (früher in rund 90 % der Gärten, heute noch in 74 %) oder Grünfink (früher in rund 30 %, heute in 17 %). Weniger häufig gesehen werden aber auch Kohl- und Blaumeise oder Buchfink. Diese Zahlen sind aber nicht repräsentativ.

Gärten für Vögel

Wer seinen Garten zugunsten der Natur aufwerten möchte, findet unter www.birdlife.ch/garten viele Tipps und Anleitungen. Zentrale Elemente sind einheimische Bäume und Sträucher anstelle von exotischen Arten, Blumenwiesen und Staudenrabatten mit einheimischen Blütenpflanzen oder auch einfach Ecken und Borde, in denen sich die Natur selber entfalten kann. Auch Asthaufen, Trockensteinmauern und Biotope sind wertvoll. Entscheidend ist auch eine "insektenfreundliche" Bewirtschaftung: Man mäht nie die ganze Wiese gleichzeitig, lässt immer ein Blütenangebot stehen und benützt besser eine Sense als einen Rasenmäher, der alles einsaugt. Je mehr Insekten und andere Kleintiere in einem Garten ein Auskommen finden, umso besser ist dies auch für die Vögel: Fast alle Vogelarten sind zumindest in der Brutzeit auf viele Gliedertiere angewiesen.

BirdLife Schweiz dankt allen Teilnehmenden der "Stunde der Gartenvögel" fürs Mitmachen. Die Gewinnerin oder der Gewinner des Feldstechers wird auf der Website bekannt gegeben.

Alle Infos zur Aktion: www.birdlife.ch/gartenvoegel
 

Einige Zahlen 2021

Total Meldungen: 4522
Durchschnittliche Anzahl Arten pro Meldung: 9.9
Höchste gemeldete Anzahl Arten: 45
Total gemeldete Arten: 163
Durchschnittliche Anzahl Individuen pro Meldung: 30.1
Total gemeldete Individuen: 136'277

Top 30 Arten:

  Anz. Meld. % Gärten Anz. Ind. Art
1 3430 76% 26479 Haussperling
2 3337 74% 9254 Amsel
3 3328 74% 11149 Rabenkrähe
4 3122 69% 7440 Kohlmeise
5 2787 62% 6250 Elster
6 2367 52% 4217 Hausrotschwanz
7 2294 51% 4646 Blaumeise
8 1910 42% 4375 Türkentaube
9 1763 39% 5947 Star
10 1763 39% 3967 Rotmilan
11 1707 38% 3360 Buchfink
12 1379 30% 2304 Mönchsgrasmücke
13 1210 27% 9559 Mauersegler
14 1034 23% 2181 Ringeltaube
15 888 20% 6756 Mehlschwalbe
16 866 19% 2136 Stieglitz
17 778 17% 1186 Rotkehlchen
18 769 17% 1358 Mäusebussard
19 755 17% 1383 Grünfink
20 751 17% 1266 Bachstelze
21 611 14% 3159 Rauchschwalbe
22 523 12% 2048 Feldsperling
23 469 10% 664 Turmfalke
24 457 10% 791 Schwarzmilan
25 447 10% 532 Buntspecht
26 434 10% 681 Girlitz
27 337 7% 870 Stockente
28 291 6% 429 Graureiher
29 277 6% 358 Zilpzalp
30 258 6% 279 Grünspecht

 

BirdLife Schweiz

BirdLife Schweiz setzt sich als vielseitiger Naturschutzverband für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität ein, insbesondere für die Vögel und ihre Lebensräume. Er führt Projekte zum Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume in der Schweiz durch und unterstützt ausgewählte Projekte weltweit. Als nationaler Dachverband vereint BirdLife Schweiz rund 67'000 Mitglieder, 20 Landesorganisationen und Kantonalverbände sowie 440 lokale Sektionen. Mit den Zeitschriften Ornis und Ornis Junior und den BirdLife-Naturzentren Neeracherried (ZH), Klingnauer Stausee (AG) und La Sauge (VD) begeistert BirdLife Schweiz viele Menschen für den Schutz der Natur. BirdLife Schweiz setzt sich in Zusammenarbeit mit BirdLife-Partnern aus dem Mittelmeerraum gegen die Wilderei ein und fördert vor allem auch die Zugvögel in den Brutgebieten.

 


Bilder

Welche Vögel bevölkern den Garten? An der "Stunde der Gartenvögel" finden Sie es heraus.

Foto: BirdLife Schweiz

Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden.


Welche Vögel bevölkern den Garten? An der "Stunde der Gartenvögel" finden Sie es heraus.

Foto: BirdLife Schweiz

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An der "Stunde der Gartenvögel" können alle mitmachen – Spass ist garantiert

Foto: iStock

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Der Haussperling wurde dieses Jahr am häufigsten gesichtet.

Foto: Philipp Rassel/Pixabay

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Einer der besonders farbenfrohen Bewohner des Siedlungsraums: der Stieglitz, früher Distelfink genannt.

Foto: Michael Gerber

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Auskünfte

Stefan Bachmann, Medienverantwortlicher BirdLife Schweiz, stefan.bachmann@birdlife.ch, Tel. 044 457 70 23