Buntbrachen für eine stark bedrohte Art
Unsere Vision:
ein Zuhause für die Turteltaube
Wir wollen eine Agrarlandschaft schaffen, in der die Turteltaube wieder Platz findet. Dafür braucht es Hecken, lichte Wälder mit verschiedenen Vegetationsschichten, kleine Gehölze – und vor allem Nahrung, die in Flügel-Reichweite liegt. Unsere Vision sind gepflegte Buntbrachen, reich an Samen und mit offenen Bodenstellen, auf denen die Turteltaube landen und Nahrung suchen kann. Dieses Projekt bildet die Grundlage für ein künftiges nationales Schutzprogramm – gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis.
Was wir tun:
Buntbrachen, Saatmischungen, Beratung
Im Pilotprojekt (2022–2024) setzten wir konkrete Massnahmen in drei Regionen um – im Grossen Moos (BE/VD/FR), im Bois de Suchy (VD) und in der Champagne (GE):
- Anlage von Buntbrachen mit offener Bodenbearbeitung, damit Samen zugänglich bleiben
- Ergänzende Streifenbewirtschaftung im Herbst und Frühling, um ganzjährig Nahrung bereitzustellen
- Erprobung von Saatmischungen mit samenreichen Pflanzen wie Gänsefuss und Amarant
- Einsatz einer Egge, um mindestens die Hälfte der Fläche offen zu halten
- Begleitung durch Agronomie- und Vogelfachleute sowie enge Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte
Darüber hinaus dokumentieren wir die Methoden und optimieren sie für eine breitere Anwendung in Zukunft. Das Programm läuft auch ab 2025 weiter.

Turteltaubenbrache
Unsere Erfolge:
vom Pilotversuch zu erwachenden Lebensräumen
Seit 2022 zeigen die ersten Massnahmen vielversprechende Ergebnisse:
- Erste Buntbrache im Grossen Moos und weitere Flächen in Suchy wurden mit der Egge gepflegt
- Tests bestätigten, dass leichte Bodenbearbeitung den Zugang zu Samen verbessert
- Entwicklung und Erprobung spezifischer Saatmischungen für die Turteltaube in mehreren Regionen
- Pflanzung von über 500 einheimischen Sträuchern im Tessin
- Differenzierte Mahd auf 25 Hektaren in der Magadinoebene, um mosaikartige Strukturen für die Jungenaufzucht zu schaffen
Zudem wurden regionale Kartierungen in verschiedenen Kantonen aktualisiert, um die Lebensräume der Turteltaube noch gezielter zu fördern.
Was unser Projekt besonders macht:
mehr Nahrung für eine gefährdete Art
Unser Ansatz stellt die Nahrung ins Zentrum – ein bisher kaum genutzter Weg im Artenschutz. Die Methodik ist auf die Schweizer Bedingungen angepasst, inspiriert vom britischen Modell von Tony Morris. Dies hat grosses Potenzial für andere Standorte und weitere bedrohte Körnerfresser-Arten. Das Projekt verbindet Agronomie, Ökologie und Landwirtschaft auf einzigartige Weise und lebt von starken Partnerschaften zwischen BirdLife, engagierten Landwirt/innen und den Kantonen.

Turteltauben-Nistplatz
Ihre Unterstützung zählt:
Schenken Sie der Turteltaube Zukunft
Mit zusätzlicher Unterstützung können wir noch mehr erreichen: Buntbrachen auf weitere Kantone ausdehnen, neue Kulturen erproben, mit Telemetrie die Lebensräume und Flugrouten besser verstehen, die Massnahmen auf weitere Arten ausweiten und die gewonnenen Erkenntnisse in die Schweizer Agrarpolitik einbringen.
Helfen Sie mit – vielen herzlichen Dank!
Spenden Sie mit dem Vermerk «Turteltaube»:
Weitere Informationen
- Ornis-Artikel zur Turteltaube (PDF)
- Projekte Landwirtschaft
- Projekte Grosses Moos
- Projekte gegen die Wilderei im Mittelmeerraum
Kontakt
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Aristide Parisod Aristide Parisod beschäftigt sich seit seiner Jugend intensiv mit Vögeln, insbesondere mit Zugvögeln und seltenen Arten. Er verfügt zudem über fundierte Kenntnisse zu Tagfaltern, Orchideen und anderen Pflanzenarten. Seit 2025 arbeitet er bei BirdLife Schweiz in der Artenförderung der Turteltauben. |






